Historisches Sachsen
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Thammenhain   
 
Allgemeines
 
Information

Landkreis Leipzig

Beschreibung
Nordöstlich von Wurzen am Rande der Dahlener Heide finden wir das weiß und rot gestrichene Schloss Thammenhain. Im reizvollen Umfeld des großzügigen Schlossparks mit Schwanteich lässt sich besonders gut entspannen. Die Schlossherren Rüdiger und Friedrich von Schönberg haben Teile des alten Familienbesitzes wieder zurückerworben. Das Schloss wartet mit seinen herrlichen Gesellschaftsräumen und Wohnungen auf Gäste. Schloss Thammenhain ist gelebte Familiengeschichte. Nach dem Tode von Christian Donat von Freywald wurde Joachim Loth von Schönberg 1666 mit Ober- und Nieder-Thammenhain belehnt. Die Familie von Schönberg blieb bis 1945 im Besitz des Gutes und ist es auch heute wieder.
Wenngleich das heutige Schloss durch Umbauten aus den Jahren 1890/91 geprägt ist, finden wir in seinem Innern noch Zeugen der einstigen Wasserburg. Die ursprünglichen Bauherren sind unbekannt, doch 1462 belehnte der Kurfürst die Brüder Dietrich und Hans von Körbitz als Nachfolger ihres Vaters mit dem Dorf Thammenhain. Nachfolgende Besitzer waren die Familien von Breitungen und von Stentzsch. Zwischen 1522 und 1612 besaß die Familie von Lindenau das Gut. Ihr folgten u.a. Nikolaus von Loss, Heinrich von Brederlohe und Donat von Freywald.
Eine Zeit der Kontinuität begann, als Mitte des 17. Jahrhunderts Joachim Loth von Schönberg in den Besitz von Ober- und Nieder-Thammenhain kam. 1727 fiel das Rittergut an das Haus Bieberstein aus dem Sachsenburger Zweig. In dieser Zeit entstanden eine Orangerie und der Barockgarten. 1788 übernahm Kaspar Heinrich Dam aus dem Hause Pfaffroda den Besitz. Er oder seine Witwe Susanne Regine von Pfister ließen die Wallgräben auffüllen und den Park umgestalten. Schließlich beauftragte Kaspar Adolf Ferdinand Dam Freiherr von Schönberg den Architekten Adolf Leyn aus Hannover mit dem Umbau des Schlosses im Stil der deutschen Renaissance. Besuchern zeigt sich das Schloss als zweigeschossiger Putzbau über einem H-förmigen Grundriss. Sein Turm besaß einst eine geschweifte Haube, die in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts einem Zeltdach weichen musste. Zum Garten führt über eine Veranda eine zweiläufige Freitreppe.
Die Wohnräume wurden durch Franz Schneider aus Leipzig verändert. Beeindruckend sind insbesondere die gewaltige, über zwei Stockwerke gehende Eingangshalle und der holzgetäfelte Festsaal mit der Ahnengalerie. In der unteren Etage haben sich Sterngewölbe aus dem 15. Jahrhundert erhalten.
Mehrere Nebengebäude vervollständigten das Ensemble. Ein Übergang verband das Schloss mit dem Lehngericht, das nach Osten an die südlichen langgestreckten barocken Hofgebäude anschloss. Um 1900 erhielt das Lehngericht eine neue belle étage und ein neues Dach. Zwischen den nördlichen und den südlichen Hofgebäuden stand eine gewaltige Scheune. Herzstück war die 1711 unter Hanns Dietrich von Schönberg errichtete Hofkirche, die leider Mitte des 20. Jahrhunderts dem Abriss zum Opfer fiel. Im Westen wenden sich das 1923 restaurierte Kutschergebäude und die ehemals festliche Orangerie dem Schlossteich zu.
Heute fehlen dem herrschaftlichen Ensemble die Hofkirche und die geschweifte Haube des Schlossturmes. Orangerie, Kutscher- und Hofgebäude wirken durch ihre baulichen Veränderungen wie abgewandt. Geblieben ist das alte Lehngericht und zwischen ihm und dem Schloss der neue Kapellenbau.
Dennoch zieht die Schlossanlage die Besucher in ihren Bann. Besonders erlebnisvoll ist die Südterrasse, die den holzgetäfelten Festsaal zum Garten hin öffnet. Der großzügig angelegte Park bietet Raum für Entspannung und Entdeckungen. Zahlreiche Rhododendren, Buchen, Eichen und Ulmen führen den Besucher hin zum Schwanteich, in dem sich das Schloss in seiner vollen Größe spiegelt.
 
Bildergalerie
Schloss Thammenhain
Gewölbe
Festsaal
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