Historisches Sachsen
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Teicha   
 
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Information

Landkreis Görlitz

Beschreibung
Das kleine Dorf Teicha ist ein Ortsteil der Gemeinde Rietschen und liegt am Nordrand des Teichaer Hügelzuges. Bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte Teicha noch zur Grundherrschaft Daubitz, dann wurde diese von Teicha ausgeübt.
Über viele Jahrzehnte war das Gut Teicha im Besitz der Adelsfamilie von Nostitz. Die Herren von Nostitz sind ab 1280 auf ihrer Stammburg in Nostitz bei Weißenberg nachweisbar und breiteten sich früh auch nach Schlesien und Böhmen aus. Ihren reichen Grundbesitz ließen jedoch Erbteilungen und wirtschaftliche Schwierigkeiten schrumpfen. So mussten auch die drei Söhne von Gotthard Rudolph von Nostitz, Landescommisarius des Görlitzer Kreises, 1738 das Rittergut Teicha an Hans Friedrich von Luttitz veräußern. Als dieser 1765 das Rittergut an Johann Gottlob Knappe verkaufen wollte, verweigerten ihm die Stände jedoch ihre Zustimmung, um zu verhindern, dass noch mehr Rittergüter in bürgerliche Hände fielen. Doch lange konnten sie dieses Verbot nicht aufrecht erhalten. Zwei Jahre später wechselte das Rittergut seinen Besitzer.
Die nachfolgenden Jahre waren geprägt vom mehrfachen Eigentümerwechsel, unter denen der Bergbauunternehmer Martin Braus herausragte. 1908 erwarb er das Gut. Das schlichte Herrenhaus, dessen Grundsubstanz noch aus dem 16. Jahrhundert stammte, wurde 1919 umgebaut und erweitert. Die Innenräume ließ der Bauherr wohnlich ausgestalten.
Wirtschaftliche Probleme führten um 1935 zur Aufteilung des Rittergutes, wobei die Witwe des Martin Brauns, Johanna Marta Brauns, ein Restgut behielt. Ihre Erben verkauften den Anteil 1945 an den Görlitzer Tuchfabrikanten Lehmann, der eine Gaststätte mit wöchentlichen Tanz- und Kinoveranstaltungen eröffnete. 1948 richtete der Landkreis im ehemaligen Herrenhaus ein Sanatorium für Tuberkulosekranke ein, aus dem 1966 eine Heilstätte des Krankenhauses Weißwasser hervorging. Heute befindet sich im frisch sanierten Herrensitz das Pflegeheim "Herrenhaus Teicha" mit 26 Zimmer zur Unterbringung seiner Bewohner.
 
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Herrenhaus Teicha
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