Historisches Sachsen
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Kempe   
 
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Information

Landkreis Mittelsachsen

Beschreibung
Am rechten Ufer der Freiberger Mulde, nahe der Ortschaft Mahlitzsch, steht die Ruine eines ehemaligen Flucht- und Wohnturmes, der zu den ältesten nichtkirchlichen Bauwerken im Kreis Döbeln zählt. Die frühe Geschichte der Burg ist genauso unbekannt, wie die Ursache ihres Untergangs.
Einen ersten Hinweis auf die Existenz einer mittelalterlichen Wehranlage gibt eine Urkunde aus dem Jahre 1230, in der ein Bertoldus de Malens beim Markgrafen von Meißen erwähnt wird. Außerdem erscheinen 1317 zwei Brüder Malens als Zeugen in einer weiteren bischöflich-meißnischen Urkunde. Darüber hinaus gehende Beschreibungen der Ruine sind jedoch lediglich auf wenige wissenschaftliche Untersuchungen gestützt.
Der vermutlich im 12. Jahrhundert errichtete Bau war lange dem Verfall preisgegeben, so dass man jetzt nur noch erahnen kann, wie groß die Anlage mit Keller-, Mittel- und Obergeschoss einst war. Möglicherweise bildete die heutige Ruine, die sich auf einem 10 Meter hohen Schieferfelsen erhebt und ursprünglich durch einen heute verschütteten Graben auf der Nord- und Ostseite vom angrenzenden Terrain getrennt war, den Kern eines ausgedehnten Burg- und Wohnbereichs. Die sichtbaren Reste des turmartigen Gebäudes haben eine Ausdehnung von ca. 17 x 13 Meter. Ein Anbau an der Seite der Ruine gibt mit den erkennbaren Baunähten den Hinweis, dass die Burg nicht einer einzigen Periode zuzuordnen ist, sondern in Etappen entstand.
Die Burg war ursprünglich nur über eine hoch gelegene Türöffnung ins erste Obergeschoss zugänglich und verfügte vormals wahrscheinlich über insgesamt drei Geschosse, von denen das untere fensterlos als Verlies diente. Die Türöffnung konnte nur über eine einziehbare Leiter erreicht werden und bildete zusammen mit den zwischen 1,40 und 2,20 Meter dicken Mauern einen wirksamen Schutz gegen Feinde.
Der Zweck der Anlage bestand darin, die Handelswege im Muldetal zu kontrollieren und in unruhigen Zeiten eine sichere Zufluchtstätte zu bilden. Eine unterirdische Wasserleitung versorgte die Burgbewohner mit Wasser, so dass diese auch längere Belagerungen überstehen konnten.
Leider kann die etwas versteckt liegende Ruine nur von außen besichtigt werden. Ein Zaun versperrt den Zugang.
 
Bildergalerie
Burgruine Kempe
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